Tag der Hochschulen und Universitäten 2017
Preise und Auszeichnungen an Studententeams erstmals verliehenBerlin/München./. “Kreativität I Klimaschutz I Ziele” war der Leitgedanke für das spannende Projekt der Bildungsoffensive 2050 zum diesjährigen Tag der Hochschulen und Universitäten anlässlich der BAU 2017. Studententeams stellten sich erstmals live einer Fachjury vor dem Publikum. Die besten Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet.
Gruppenbild der HochschulteamsEin vielseitiges Programm für alle Beteiligten mit Konferenz, Rundgängen, Wettbewerb, Präsentationen, Talk- und Juryrunde rund um die Zukunftsvisionen bildeten den Rahmen für dieses außergewöhnliche Projekt.
Gleich sieben Teams der spezifischen Fachrichtungen wie Architektur, Bauingenieurwesen, Gebäudeenergietechnik haben sich der Herausforderung des neuen Wettbewerbformates gestellt. Im öffentlichen Forum zeigten die Studententeams ihre spannenden Projekte.
Die äußerst unterschiedlichen Themen machten es der Jury nicht leicht, ihr Votum direkt und nicht etwa – wie üblich – im Anschluss an eine internen Sitzung zu vergeben. Jedes Team konnte die Punktevergabe durch die Juroren Prof. Dr.-Ing. Susanne Rexroth, Prof. Dr.-Ing. Klaus Sedlbauer, Prof. Dr. Dr. Bernd Wegener und Dr. Thomas Welter zeitgleich mit verfolgen. Folgendes Ergebnis des Wettbewerbes wurde unmittelbar nach den Präsentationen bekannt gegeben:
Der erste Preis ging an das siebenköpfige Team der Technischen Universität München (TU München) mit dem Projekt “Urbanes Leben 2080”. Den zweiten Platz belegte das dreiköpfige Team der Ostbayrischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) mit dem ansprechenden Konzept “Significant Contact”. Den dritten Platz holte sich eine Studentin der Hochschule München (HS München) mit ihrer Idee für einen “Lehrraum der Zukunft”. Weitere vier Auszeichnungen gingen an die Teams der HS Augsburg, der TU München und der OTH Regensburg.
Die Auslober, der BAKA Bundesverband Altbauerneuerung, der Callwey Verlag und die Messe München, haben mit diesem Projekt ein neues Format für die Kampagne “Studenten | Gestalten | Zukunft” initiiert. “Mit welchen Themen der Zukunft beschäftigen sich Studenten heute schon oder heute noch nicht?” stellt dabei den Kern der Zielstellung dar.
Die Studierenden hatten neben dem Wettbewerb in einem Rundgang auf der Messe die Möglichkeit, sich über die spannendsten Produktneuheiten zu informieren und diese selbst zu bewerten.
So drehten die Studierenden ihrerseits “den Spieß um” und bewerteten die Systemlösungen der Unternehmen in den Kategorien Klimaschutz, Innovation und Nachhaltigkeit, wählten dabei ihren Produktfavoriten und kamen mit Firmen wie quick-mix oder Remmers ins Gespräch. In dem Bereich Klimaschutz konnte die blueMartin GmbH am besten abschneiden. Die Schöck Bauteile GmbH bewerteten die Studenten als das innovativste Unternehmen, während sich das Angebot von Stiebel Eltron GmbH & Co. KG in der Rubrik Nachhaltigkeit durchsetzte. Als bestes Einzelprodukt sahen die Studierenden das Brandschutzgehäuse FlamoX von Kaiser. Außerdem überzeugten die Produkte Schöck Isokorb XT-Combar und Rigips Habito, welche bereits im Rahmen des BAKA-Innovationspreises am Anfang der BAU-Woche ausgezeichnet wurden. Während die Studierenden die Messe erkundeten, gab es einen regen Austausch unter den Hochschullehrenden in der Konferenz zum Hochschultag.
Ein wichtiges Thema in der Konferenz des Hochschultages war die Ausbildung an Hochschulen. Im Detail wurden Fragen erörtert wie zum Beispiel “wie muss sich die Lehre weiterentwickeln, um den immer komplexeren Herausforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden?”, “mit welchen Lehrinhalten werden Studierende zukünftig auf die Themen Alt- und Neubau sowie Energieeffizienz und ökologisches Bauen vorbereitet?” und “welchen Aufgaben muss sich das Berufsbild des Architekten und des Bauingenieurs stellen?” Ein Ergebnis, das Prof. Dr.-Ing. Susanne Rexroth vorstellte, betraf in der Diskussion vor allem die stärkere fachübergreifende Zusammenarbeit. Dieser Forderung schlossen sich auch die Teilnehmer der Talkrunde an, die BAKA-Chef Ulrich Zink gemeinsam mit Baumeister-Chefredakteur Alexander Gutzmer moderierte. Die Diskutanten um Prof. Dr.-Ing. Susanne Rexroth vom Studiengang Regenerative Energien der HTW Berlin, Prof. Dr.-Ing. Klaus Sedlbauer vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik, den Soziologen Prof. Dr. Dr. Bernd Wegener von der Humboldt-Universität Berlin und BDA-Geschäftsführer Dr. Thomas Welter waren sich einig: Zentral ist die Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen den Lehrstühlen, aber auch zwischen den verschiedenen Disziplinen. In Sachen Offenheit sind nicht nur die entwurfsorientierten Lehrstühle gefordert. Rexroth: “Auch die Studierenden und Ingenieure technischer Disziplinen müssen die Grundlagen der Gestaltung verstehen.”
Klar wurde auch: Abgeschlossen ist diese Diskussion noch lange nicht. Der BAKA wird diese weiterhin forcieren – nicht nur, aber auch im Rahmen der nächsten BAU im Jahr 2019.
Mit dabei waren bundesweit Hochschullehrende und Studierende unter anderem aus Augsburg, Berlin, Biberach, Konstanz, München, Nürnberg, Regensburg, Stuttgart und Wiesbaden.